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Testen - aber richtig


Speziell in Wien aber auch in den anderen Bundesländern haben wir inzwischen ein sehr umfangreiches Testangebot, das uns helfen sollte, unbeschadet durch die paar Monate zu kommen, die noch vergehen werden, bevor alle, die wollen, auch geimpft sein können. Ich finde die verschiedenen Tests vor allem auch deswegen sinnvoll, weil damit ein einigermaßen normales Sozialleben wieder möglich wird.

In der praktischen Umsetzung lauern aber einige Fallen, welche den erwünschten Effekt leicht zunichte machen können.

  • Eigentlich offensichtlich aber dann auch wieder nicht: Ein Test schützt nicht den Getesteten, sondern andere. Ob ich mich vor Corona "fürchte" oder nicht steht damit nicht zur Diskussion. Wenn ich mich nicht teste, bin ich daher nicht besonders "mutig" oder "cool" sondern nehme in Kauf andere anzustecken und das Virus so weiter zu verbreiten.
  • Ein negativer Test zeigt nur an, dass eine Person zum Testzeitpunkt nicht infektiös war - sehr wohl aber kann sie trotz eines negativen Tests bereits infiziert sein. Diese Unterscheidung zwischen infiziert und infektiös ist sehr wichtig! Eine infizierte Person wird meist auch infektiös - aber eben erst zeitverzögert.
  • Jeder Test, egal ob Antigentst (Ag) oder PCR-Test, ist eine Momentaufnahme der Inkfetiosität. Da der Krankheitsverlauf wissenschaftlich untersucht und somit vorhersehbar ist, haben diese Testergebnisse ein "Ablaufdatum". Bei dem empfindlicheren PCR-Test sind dies aktuell 72h, beim weniger empfindlichen Ag-Test 24-48h. Im Allgemeinen sollte eine allfällige COVID-Erkrankung innerhalb dieser Zeitspanne nicht so weit fortschreiten, dass eine infizierte Person auch infektiös wurde. Aber selbstverständlich steigt dieses Risiko auch innerhalb dieser Zeitspannen kontinuierlich an.
  • Die Ag-Tests sind obendrein auch nicht besonders empfindlich und erkennen Infizierte, die nur schwach infektiös sind, nicht immer zuverlässig. Deren negative Ergebnisse sind also mit Vorsicht zu genießen! (Ein negativer Ag-Test fischt aber immerhin die Superspreader rechtzeitig aus der Infektionskette.)
  • Die Gültigkeit eines Tests kann nicht verlängert werden, indem die getestete Person nach dem Test Infektionswege meidet - also zum Beispiel nicht mehr aus dem Haus geht. Eine mehrere Tage vor dem Test passierte Infektion wird von den Tests noch nicht erkannt. Eine zum Testzeitpunkt schon infizierte aber noch nicht infektiöse Person ist nach Ablauf der Gültigkeit aber infektiös und kann das Virus so weiter verbreiten. (Natürlich wird man nicht deswegen infektiös, weil das Gültigkeitsdatum überschritten wurde sondern diese Zeiträume wurden so gewählt, dass eine Infektiosität innerhalb des Zeitraums eher unwahrscheinlich ist.)

Einen Überblick gibt auch diese Abbildung. Es handelt sich dabei um eine von mir stark vereinfachte Version einer Grafik, die ich auf der der RKI Homepage gefunden habe.

Praktische Umsetzung

Praktisch hat sich bis jetzt die folgende Strategie bewährt:

  • In unserm Haushalt testen alle noch nicht geimpften Personen sich regelmäßig - also mindestens 2x die Woche mittels PCR-Gurgeltest. Wenn wir diesen nach dem Aufstehen (noch vor dem Zähneputzen oder Frühstücken!) durchführen, können wir die Testproben noch vor 9h zur Abgabestelle (Bipa, Billa, ...) bringen. Damit haben wir in spätestens 24h einen offiziellen Befund in unserer E-Mailbox.
  • Für Besucher oder Menschen, mit den wir uns treffen und die aus welchen Gründen auch immer keinen aktuellen Test haben, liegt stets eine Großpackung an Ag Tests auf Lager. Kosten je Test bei Bestellung in der Sternapotheke bspw. ~ € 3,30 (20 Stk. Packung).

Damit kommen wir einigermaßen zurecht - natürlich mit ständigen Anpassungen und immer wieder ausführlichen Erklärungen. Die Medien überschlagen sich ja mit Meldungen zum Thema - trotzdem kommen solche praktischen Fragen leider zu kurz (oder gehen unter).

Links


https://allesgurgelt.at

Sternapotheke https://www.medistore.at

#COVID19 #covidtest #österreich #wien

This entry was edited (3 years ago)