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Warum es keinen "lieben Gott" braucht um eine Auge zu "erschaffen"


Neulich las ich in einem im Antiquariat günstig erstandenen Biologiebuch über die Entwicklung des Auges. Ich muss gestehen, wie sich durch Mutation und Selektion - also zufällig und ganz ohne Zutun einer "schöpferischen Hand" auf einmal so etwas Komplexes wie eine Auge entwickeln konnte, war mir bis dato auch nicht klar. Ich hatte mich da immer auf unsere Wissenschaftler verlassen - durchaus zu recht wie sich zeigen sollte. Das Biobuch aus den 50ern bring das Thema aber spannend und für mich erstmals verständlich auf den Punkt.

Alles fing mit dem Regenwurm an, dessen Vorder- und Hinterpartien mit ein paar lichtempfindlichen Zellen ausgestattet sind, die ihm dabei helfen den Weg zurück ins schützende Erdreich rasch zu finden. Würmer mit einem solchen Sensorium waren bei der Auslese klar bevorzugt - sie waren weniger lang der Gefahr durch Austrocknung und Fressfeinde ausgesetzt als Artgenossen ohne diesen Lichtsinn. Die Frage, wie man dies denn feststellen konnte, weil man den Wurm ja nicht fragen konnte, ob er eigentlich was sieht oder blind ist, wird anschaulich mit der folgenden Versuchsanrodnung beantwortet:

Spannend - nicht wahr?

Aber wie wird daraus nun ein Auge?


Solche lichtempfindlichen Zellen auf der Außenhaut eines Wurmes sind äußerst exponiert und damit schlecht gegen mechanische und andere Einwirkungen geschützt. Mit der Zeit bildeten sich also Varianten heraus, welche diese Zellen in vertieften Hautgruben anbrachten. Diese wurden wiederum mit lichtdurchlässigem Schleim gefüllt, so dass Erde und anderer Schmutz sich dort gar nicht erst ansammeln konnten. Und damit war - tada! - der Grundstein für Augenhöhle und Netzhaut gelegt. Das erste Auge war also eine Camera obscura - ganz ohne "Schöpfer".

Der oben skizzierte Ablauf lässt sich an Hand der folgenden drei Tiere nachvollziehen: Die Napfschnecke verfügt über eine eben nur leichte Grube mit lichtempfindlichen Zellen (ganz links in der Abbildung unten). Damit war schon ein basales "Richtungssehen" möglich, also zu erkennen aus welcher Richtung das Licht einfällt. Deutlicher ist die Augengrube dann schon bei der Ohrenschnecke ausgebildet (mittlere Abbildung). Beim Nautilus sehen wir dann tatsächlich ein einer Lochkamera ähnliches Auge, mit dem ein Bildsehen möglich wäre.

Quelle und Abbildungen aus: Karl von Frisch, "BIOLOGIE, I. BAND", Bayerischer Schulbuch-Verlag

#Biologie #Evolution #Kreationismus #Wissenschaft

in reply to Ingo Lantschner

Alles fing mit dem Regenwurm an, dessen Vorder- und Hinterpartien mit ein paar lichtempfindlichen Zellen ausgestattet sind, die ihm dabei helfen den Weg zurück ins schützende Erdreich rasch zu finden. Würmer mit einem solchen Sensorium waren bei der Auslese klar bevorzugt - sie waren weniger lang der Gefahr durch Austrocknung und Fressfeinde ausgesetzt als Artgenossen ohne diesen Lichtsinn.
.. da muss man sich ja dann schon fragen:
* "Wer war zuerst, der Wurm oder der Fressfeind?"
* "Wie kann es sein das der Fressfeind den Wurm sehen konnte wenn der Wurm doch noch gar nicht das sehen erfunden hatte?" ..

.. "und wenn sich das Leben zuerst im Wasser entwickelte, wie kann es sein das Würmer sich zuerst auf Land entwickelten um austrocknen zu können?" ..

.. Fragen über Fragen ..
in reply to mʕ•ﻌ•ʔm jeSuisatire bitPickup [italic~irony] .. ᘛ⁐̤ᕐᐷ

Also ich hab mir das jetzt nochmals im Biobuch durchgelesen. Was mir dabei gleich einmal aufgefallen ist:
  • Das ganze Thema Sehen ist superkomplex. Ein Mittelschullehrbuch vereinfacht das naturgemäß und wenn ich das als Grundlage nehmend nochmals auf "Posting"-Umfang eindampfe wird die ganze Darstellung halt ein bissl arg unterkomplex. Das hatte ich etwas unterschätzt.
  • Das Thema Evolution ist superkomplex - weiterer Text siehe Punkt oben 😀
  • Die Evolution des Sehens ist daraus folgend irgendwie "quadratisch superkomplex" ...
Ja und dann wäre wohl zu beachten, dass "Erfindungen" im Laufe der Evolution gerne auch mehrfach passieren und nicht nur einmal. Dass der Regenwurm einfach ein Beispiel für einen Wurm ist, im Biobuch aber schon steht, dass die "niederen Würmer" das ausgebildet haben. Es ist also nicht zwangsläufig so, dass die Fressfeinde Augen benötigt hatten, um einen Selektionsdruck ausüben zu können. Das kann ja irgend eine Wurmsorte gewesen sein, die das unter anderem an den Regenwurm aber auch über viele Schritte an uns Menschen weiter vererbt hat.
in reply to Ingo Lantschner

beide fragen sind für die entwicklung des auges irrelevant
- Wer war zuerst, der Wurm oder der Fressfeind?”
- Wie kann es sein das der Fressfeind den Wurm sehen konnte wenn der Wurm doch noch gar nicht das sehen erfunden hatte?” …

frage 1, der fressfeind setzt selektionsdruck, wer zuerst da war, ist dabei egal, naheliegend wäre der wurm, ist aber spekulativ, frage 2 der fressfeind kann den wurm auch einfach nur riechen, hören oder erfühlen, sofern sinnesorgane dafür schon existieren, alternativ kann der fressfeind auch einfach zb sand "filtern", in welchem der wurm lebt, aber der wurm bekommt einen evolutionsvorteil, wenn er dank lichtwahrnehmung auf plötzliche licht-schatten-veränderungen reagieren kann